Eine Idee wird Realität

In 60 Orten Deutschlands, in Südafrika, Namibia, Zimbabwe, Senegal, Indien, Cuba, Chile, Brasilien, Nicaragua, USA, Litauen, Türkei und Spanien sind von Anfang 1998 bis 2003 Wandbilder entstanden, die Zeichen setzen für Veränderung und für ein besseres Zusammenleben in Einer Welt.


Afrikafestival Osnabrück
Autofahrer, Passanten, Menschen auf dem Weg zur Arbeit, zum Einkaufen, Schüler treffen auf große, öffentliche, farbige Bilder, gemalt von Künstlerinnen und Künstlern, die aus Orten, wie Khayelitsha in Südafrika, Afogados de Ingazeira in Brasilien, Santiago de Cuba oder aus Australien, nach Deutschland kamen, um hier mit anderen KünstlerInnen und einer Vielzahl von Initiativen über die „Lokale Agenda 21“ und den Zustand der Welt am Ende des Jahrtausends nachzudenken und diese Bilder zu malen. Ebenfalls sind die ersten Wandbilder in den Partnerländern entstanden.

Für viele Menschen waren die Wandbilder ein Schritt, globales Denken persönlich zu erfahren und zu lernen. Die Wandmalkampagne, die Begegnung und Zusammenarbeit mit einem Künstler aus einem anderen Kontinent, ist Anstoß und Angebot, sich zu beteiligen, Gedanken beizutragen und diese vermittelt über die Kunst mitzuteilen.

Und die Botschaft der Bilder wird weitergereicht, nicht nur an die Bürger vor Ort, sondern bis nach Chile, wo Künstler und Initiativen ebenfalls dabei sind, einen Zug zu demselben Thema zu bemalen oder bis in ein Stadtviertel in Kapstadt / Südafrika, wohin der Künstler, der hier in Deutschland an einem Wandbild mitgearbeitet hat, zurückkehrt, Freunden und lokalen Initiativen erläutert, was er hier gemacht hat und sie jetzt für ein Partnerschaftsprojekt dort gewinnt.

Auffallend an den Projekten war, wie viele Menschen sich daran beteiligten: Sportvereine, Schulen, die Freiwillige Feuerwehr, Bürgervereine, Agendabüros und kommunale Einrichtungen machten mit. In kleineren Gemeinden wie Hude oder Alzey, gab es nur wenige Menschen, die nichts von dem Projekt mitbekommen haben. „Ach, zur Einweihung des Wandbildes wollen Sie", so eine Taxifahrerin, als ich vom Bahnhof der Nachbargemeinde nach Dörverden fuhr.

Viele Jugendliche machten Entwürfe und malten bei Wandbildern mit.
Die Künstlerinnen
Kinder lieferten Vorlagen oder brachten in parallelen Malaktionen ihre Vorstellungen von der Welt zu Papier. Vor allem der hohe Anteil an ehrenamtlicher Arbeit ist hervorzuheben: Die Arbeit der Eine-Welt-Gruppen, die oft Träger der Projekte sind, die vielen Helfer, die bei der Organisation, der Unterbringung und Betreuung der Künstler und beim Malen an der Wand mitmachten. Zwar gibt es mittlerweile eine finanzielle Unterstützung von verschiedenen Seiten, doch die freiwillige Arbeit macht nach wie vor den allergrößten Teil aus.

Jedes Projekt, das bisher stattfand, hat seine eigene, sehr umfangreiche Geschichte, die hier nicht in Ausführlichkeit dokumentiert werden kann, weil die Vielzahl an Begegnungen und Gesprächen, die ein solches Projekt begleiten, nur angerissen werden kann. (s. Projekte)


[home] [Projekte]